Geröllfelder

Einige Gegenden des Triester Karsts (Rosandra-Tal) und des Slowenischen Karsts (Monte Nanos, Trnova-Wald) sind vom Lebensraum der Kalk-Geröllfelder geprägt, deren wichtigste Kennzeichen schroffes und instabiles Gelände, fehlende höher entwickelte Bodentypen, Wasser- und Nährstoffmangel sowie intensive Aussetzung den Witterungseinflüssen sind. Geröllfelder sind ein feindlicher und unwirtlicher Lebensraum für Pflanzen und so kann man nur Arten finden, die auf diese schwierigen Lebensbedingungen spezialisiert sind. Der für diesen Standort typische, spärliche Pflanzenbewuchs spiegelt in seiner Landschaftsform und der räumlichen Verteilung die anspruchsvollen Bedingungen der Steinhalden wider. Hier wachsen kleinere Kraut- und Strauchpflanzen und die wenigen gedeihenden Baumarten sind kleinwüchsig, ja fast strauchartig. Die Gräser besitzen sehr lange Wurzeln, um besser an Wasser zu gelangen, und nur dank ihrer verkleinerten Blattform und dem polsterförmigen Wuchs kann der Wasserverlust stark reduziert werden.

Die Geröllfelder im Karst bergen auch floristische Raritäten, wie die Endemiten Krainer Schwingel (Festuca spectabilis subsp. carniolica), Jacquins Kronenkraut (Drypis spinosa subsp. jacquiniana) und Glatt-Brillenschötchen (Biscutella laevigata subsp. hispidissima). Ferner sind eindrucksvolle Arten wie die Pyramiden-Glockenblume (Campanula pyramidalis) oder unscheinbarere wie Glanz-Labkraut (Galium lucidum), Dach-Hauswurz (Sempervivum tectorum) und der illyrische Endemit Ganzfahniger Ginster (Genista holopetala) anzutreffen.