Gewässer

Eine der Besonderheiten der Karstlandschaft ist die fast vollkommene oberflächliche Wasserarmut, die hauptsächlich auf die Permeabilität des stark zerklüfteten Felssubstrats zurückzuführen ist. Das Wasser folgt vorlieblich unterirdischen Läufen und so sind oberirdisch kaum ans Wasser gebundene Lebensräume zu finden.

Die wichtigsten Ausnahmen sind die Seen von Pietrarossa und Doberdò im Isontinischen Karst, sowie der Wildbach Rosandra in der Provinz Triest. Die Tümpel (kleine Bodensenken, in denen sich aufgrund von Lehmeinschwemmungen leichter Wasser ansammelte) wurden früher als Viehtränke, aber auch zur Wasserversorgung der Bevölkerung verwendet.
Eine Einteilung der Vegetation dieser Wasserflächen nach Zonen ist schwierig, da sie je nach Aufbau, Tiefe und Lage des Tümpels sehr unterschiedlich ist. Sie sind jedoch wichtige so genannte „Stepping-Stone-Gebiete“, welche die Feuchtgebiete wie ein ökologischer Korridor miteinander verbinden und den hygrophilen Arten Standortswechsel ermöglichen (Nimis et al., 2006).

Im Tümpel-System des Carsiana-Gartens können typische feuchtliebende Pflanzen dieser Lebensräume bewundert werden, wie beispielsweise Sumpf-Schwertlilie (Limniris pseudacorus) und Sumpf-Kreuzkraut (Jacobaea paludosa subsp. paludosa), die abwechselnd im Hoch- und Niedrigwasser stehen. An den Ufern hingegen gedeihen Blaugrüne Binse (Juncus inflexus) und Glieder-Binse (Juncus articulatus). Im Zentralbereich der Tümpel wachsen Schwimmblattpflanzen wie Weiße Seerose (Nymphaea alba) und Gelbe Teichrose (Nuphar lutea).